Präsident
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Mitglieder
Veronica Almedom migrierte mit ihrer Familie Ende der 1980er Jahre in die Schweiz, als in ihrer eritreischen Heimat ein Bürgerkrieg herrschte. Sie absolvierte eine kaufmännische Ausbildung in Lausanne und spezialisierte sich anschliessend im Bereich Kommunikation.
Seit 2013 setzt sie sich aktiv für die Bevölkerung von Eritrea ein. Sie hatte mehrmals die Gelegenheit, für längere Zeit nach Eritrea zurückzukehren. Diese Momente waren reich an Erfahrungen. Seit 2013 zielt ihr Engagement darauf, verschiedene Gruppen der Schweizer Zivilgesellschaft für das Thema der Menschenrechte zu sensibilisieren. In Eritrea stehen diese Fragen im Zentrum der aktuellen Migrationskrise.
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«Migrationsfragen hatten eine direkte Auswirkung auf mein Leben, und ich habe daraus eine persönliche Mission gemacht. Die Integration der Eritreer in die Schweizer Gesellschaft liegt mir sehr am Herzen.»
Geboren in Porto, zog Ana Caldeira Tognola im Jahr 1975 mit ihrer Familie nach Nyon. An der Universität Lausanne studierte sie Sprach- und Literaturwissenschaften und wurde anschliessend in die Chambre Consultative des Etrangers de Lausanne und in die Commission Consultative des Etrangers aufgenommen. Parallel dazu nahm sie im Namen der Fédération des Associations Portugaises de Suisse am Forum für die Integration der Migranten in Bern teil. Anschliessend lebte sie neun Jahre lang in Afrika.
Seit Mai 2015 leitet sie die interkulturelle Bibliothek LivrEchange in Freiburg. Mittlerweile hat sie ihr Engagement in der Fédération des Associations Portugaises de Suisse wieder aufgenommen. Im Februar 2017 wurde sie in den Beirat des Konsularbezirks von Bern berufen.
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«Es ist unerlässlich, dass die soziale, kulturelle und sprachliche Vielfalt Anerkennung findet und angemessen gewürdigt wird. Hierzu kann die Förderung der Zwei- und Mehrsprachigkeit auf nationaler Ebene einen wesentlichen Beitrag leisten.»
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Nicolas Galladé ist seit 2010 Stadtrat von Winterthur und steht dort dem Departement Soziales vor. Als Sozialvorsteher setzt er sich dafür ein, dass alle einen Platz in der Gesellschaft haben – auch Armutsbetroffene, Flüchtlinge, Jugendliche und ältere Menschen. 2014 wurde er zudem zum Präsidenten der Städteinitiative Sozialpolitik gewählt, welche die sozialpolitischen Interessen von rund 60 Schweizer Städten vertritt. Zuvor amtete er mehrere Jahre im Zürcher Kantonsrat und im Grossen Gemeinderat Winterthur. In der EKM vertritt er die Anliegen der Städte, welche soziale Veränderungen oft als erste wahrnehmen und diese innovativ angehen.
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«Was wäre die Schweizer Fussballmannschaft ohne Migration? Nur gemeinsam erreichen wir unsere Ziele, ob an der Weltmeisterschaft oder als Gesellschaft. In den Städten spüren wir die Vielfalt der Schweizer Bevölkerung besonders gut. Nutzen wir diese – denn gemeinsam sind wir stark.»
Hilmi Gashi arbeitet seit 2005 für die Gewerkschaft Unia. Zunächst als Fachsekretär für Migration, später als Leiter einer Sektion und seit 2019 als Leiter der Interessengruppen Migration, Jugend und Gleichstellung. In Kosova, seinem Geburtsland, studierte Hilmi Gashi Wirtschaftswissenschaften. In der Schweiz war er zuerst auf dem Bau tätig und bildete sich an der Universität Freiburg in Wirtschafts- und Sozialwissenschaften sowie im Verbandsmanagement weiter. Er arbeitete für diverse Projekte im Bereich Migration, als Sendungsmacher für freie Radios und auch als Dokumentarfilmer. Er ist Präsident der Migrationskommission des schweizerischen Gewerkschaftsbundes, Präsident der Fachkommission Integration der Stadt Bern und Co-Präsident von Solidarité sans frontières.
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«Migration gehört zur menschlichen Geschichte und ist Motor für positive, vitale und nachhaltige Veränderungen. Strukturelle und wirtschaftliche Diskriminierungen hemmen das Potential und schaffen Ungerechtigkeiten. Dagegen müssen wir uns wehren.»
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Mohomodou Houssouba ist Schriftsteller und Linguist. Nach seinem Studium der Literatur und modernen Sprachen liess er sich in Mali zum Englischlehrer ausbilden. An der Illinois State University besuchte er Workshops für literarisches Schreiben und spezialisierte sich dann auf afroamerikanische Literatur und Studien zur afrikanischen Diaspora.
Mohomodou Houssouba lebt seit Ende 2011 in Basel. Er hat in verschiedenen Programmen mitgearbeitet, die den Zugang der Migrationsgemeinschaften zu kulturellen Ressourcen fördern. Diese helfen ihnen, ihren Weg in der Schweizer Gesellschaft zu finden.
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«Es kann sein, dass der Reisende grosse Augen hat, aber schlecht sieht; doch indem er die sich bewegenden Lippen beobachtet, deren Worte er nicht versteht, macht er sich vielleicht ein recht gutes Bild von seiner Situation und jener seines gesellschaftlichen Umfelds. So haben Fremde schon immer frisches Blut in die Literatur und die Künste des Aufnahmelands gebracht und eine neue Sichtweise darauf ermöglicht.»
Jean-Claude Huot arbeitet als Seelsorger und unterstützt Personen bei der Bewältigung von Schwierigkeiten im Arbeitsleben sowie bei der Suche nach einer Anstellung. Diese Begleitung ist nicht nur menschlich und sozial, sondern hat auch eine spirituelle Dimension, da es sich um eine Gemeinschaftsaktion der katholischen und protestantischen Kirche des Kantons Waadt handelt. Zuvor arbeitete Jean-Claude Huot für das Fastenopfer, Public Eye, die Kommission Justitia et Pax (Beratungsorgan der Schweizer Bischofskonferenz) sowie für religiöse Fernsehsendungen. Er schloss sein Studium in Sprach- und Literaturwissenschaften im Jahr 1983 an der Universität Neuenburg ab.
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«Man muss sich vor Augen halten, dass die Güter der Erde für uns alle bestimmt sind. Es ist daher legitim, dass jene, die dort, wo sie geboren sind, nicht genug zum Essen haben, dorthin ziehen, wo sie ein würdiges Leben führen können.»
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Dieter Kläy studierte Volkswirtschaftslehre und Staatswissenschaften an der Universität St. Gallen sowie Betriebswirtschaftslehre an der Universität St. Gallen (Executive MBA HSG). Er ist seit 2012 beim Schweizerischen Gewerbeverband sgv als Ressortleiter Arbeitsmarkt, Mobilität und Wirtschaftsrecht tätig. Er ist Mitglied der Tripartiten Kommission Bund (TPK) und der Tripartiten Kommission ILO (TPK ILO) sowie Mitglied der Eidgenössischen Arbeitskommission (EAK) und der Aufsichtskommission für den Ausgleichsfonds der Arbeitslosenversicherung. Des Weiteren ist Dieter Kläy als Präsident der Berufsbildungskommission des kantonalen Gewerbeverbands Zürich aktiv und Vizepräsident des Zürcher Kantonsrates.
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«Ich engagiere mich in der EKM, um die Stimme des Gewerbes in die migrationspolitische Diskussion einzubringen, denn eine zielgerichtete Migrationspolitik ist nicht ohne die Mitwirkung und den frühzeitigen Einbezug der Wirtschaft möglich.»
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Dr. Thomas Kunz ist Migrationsexperte und war bis 2020 für gut zwanzig Jahre Direktor der AOZ (Asyl-Organisation Zürich), einer Fachorganisation im Flüchtlings-, Migrations- und Integrationsbereich. Er studierte Pädagogik und Philosophie an der Universität Zürich. Er war in der offenen Jugendarbeit tätig und promovierte zu diesem Thema. Später leitete er viele Jahre die Wohn- und Obdachlosenhilfe in der Stadt Zürich.
Er war einige Jahre Präsident der Prüfungskommission der Eidgenössischen Berufsprüfung Migrationsfachfrau/Migrationsfachmann.
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«Integration geschieht immer und überall und ist in einer heterogenen und globalen Gesellschaft nie abgeschlossen. Es ist eine Aufgabe aller – Alteingesessener wie auch Neuzugezogener –, sich in einer sich rasch wandelnden Gesellschaft immer wieder neu zu orientieren.»
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Prof. Dr. Andrea Lanfranchi ist eidgenössisch anerkannter Psychotherapeut sowie Fachpsychologe für Kinder- und Jugendpsychologie FSP und Sonderpädagoge. Er ist Leiter des Instituts Professionalisierung und Systementwicklung an der Interkantonalen Hochschule für Heilpädagogik (HfH) in Zürich. Er führt Forschungsprojekte im Bereich Migration – Schule – Familie – Integration durch und ist Herausgeber zahlreicher Publikationen zu diesen Themen.
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«Bildungschancen sind in der Schweiz ungleich verteilt, und die Grenzlinie verläuft nicht selten über den andersfarbigen Pass. Ich setze mich für eine Migrationspolitik ein, welche Teilhabechancen fördert und Ausgrenzungsrisiken reduziert.»
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Peter Meier ist seit Mitte 2018 als Leiter Asylpolitik bei der Schweizerischen Flüchtlingshilfe (SFH) verantwortlich für die politischen Geschäfte im Themenbereich Flucht und Asyl, für das SFH-Lobbying in Bundeshaus, Verwaltung und Öffentlichkeit sowie für die Medienarbeit. Zuvor hat er die schweizerische und europäische Asyl- und Migrationspolitik während zwanzig Jahren als Journalist begleitet, beobachtet und analysiert, zuletzt als Bundeshausredaktor für Tamedia. Peter Meier studierte Geschichte und Medienwissenschaften an den Universitäten Basel und Bern. Wissenschaftlich tätig war er während rund zehn Jahren am Institut für Medien- und Kommunikationswissenschaft der Universität Bern, wo er als Leiter Forschung und stv. Institutsdirektor für eine Vielzahl von Forschungsprojekten verantwortete.
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«Der Schutzgedanke des Asylrechts ist eine Errungenschaft, die heute gegen Misstrauen und Zweifel verteidigt werden muss – mehr denn je. Denn er ist Garant für eine offene Gesellschaft und ein Pfeiler von Rechtsstaat und Demokratie.»
Camila Rezende de Sousa studierte in Brasilien Rechtswissenschaften, bildet sich seither im Ausländerrecht ständig weiter und baut so ihre Gesetzgebungskenntnisse in diesem Bereich laufend aus. Sie schaut auf über neun Jahre Erfahrung in der Beratung von Migrantinnen und Migranten zurück. Heute ist sie im BLI (Bureau lausannois pour les immigrés) zuständig für die Betreuung von Personen aus französisch- und portugiesischsprachigen Ländern, die neu in die Schweiz gekommen sind. Daneben ist sie ehrenamtlich für die portugiesischsprachige Vereinigung Entrelaçar tätig. Durch diese Tätigkeiten steht sie in direktem Kontakt mit Menschen aus verschiedenen Kulturen, deren einzigartige Lebensgeschichten spezifische Bedürfnisse mit sich bringen. Camila Rezende de Sousa möchte vor allem ihre praktische Erfahrung in die EKM einbringen.
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«Als Immigrantin aus einem multiethnischen Land weiss ich aus meiner eigenen Lebensgeschichte, was Migration bedeutet. Eine erfolgreiche Integration beginnt damit, dass alle über ihre Rechte und Pflichten im Aufnahmeland Bescheid wissen.»
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Nach einer handwerklichen Aus- und Weiterbildung realisierte Michael Schneider über mehrere Jahre verschiedene Hoch- und Tiefbauprojekte. In dieser Zeit arbeitete er auch für zwei kleine NGOs in Afrika in der Entwicklungszusammenarbeit. Nach einer Ausbildung bei der Eidgenössischen Zollverwaltung war er über mehrere Jahre in verschiedenen Funktionen im Rheintal im Einsatz. Als Fachspezialist stand er zudem für das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten EDA bei der Schweizer Botschaft in Abuja im Einsatz. Nach einer berufsbegleitenden kaufmännischen Aus- und Weiterbildung wechselte er Ende 2007 zum Migrationsamt und Passbüro des Kantons Glarus. Seit 2011 leitet Michael Schneider dieses Amt und vertritt seit 2020 die Vereinigung der kantonalen Migrationsämter (VKM) bei der EKM.
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«Die Schweiz braucht Zuwanderer, um ihren Wohlstand zu sichern und ihre wirtschaftliche Unabhängigkeit zu wahren. Damit sich die einheimische und die ausländische Wohnbevölkerung in der Schweiz wohl fühlen, müssen beide Seiten zu einer erfolgreichen Integration beitragen; klare Regeln helfen dabei.»
Anu Sivaganesan machte ihre ersten Gremienerfahrungen als Jugendliche in der Kommission für Integrationsfragen und gegen Rassismus des Kantons Zug. Heute forscht sie im Bereich Migration und Menschenrechte an der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität Zürich. Ihre wissenschaftlichen Studien führten sie in die Türkei, die Niederlande, nach Sri Lanka, Pakistan und Grossbritannien sowie in die USA. Seit mehreren Jahren leitet sie die Rechtsabteilung der Fachstelle Zwangsheirat, ein Kompetenzzentrum des Bundes. Darüber hinaus ist sie Mitglied der Eidgenössische Kommission für Frauenfragen EKF, präsidiert die Organisationen Kinderlobby Schweiz sowie Migration & Menschenrechte und ist Vorstandsmitglied bei NCBI Schweiz.
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«Die schweizerische Vielfalt erachte ich als Chance. Und eine Orientierung am Prinzip Würde vor Werten für zielführend. Migration ist eine Einladung, die Menschenrechte für alle zu verankern – ohne Verunglimpfung und ohne Verharmlosung.»
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Schon während ihres Jurastudiums an den Universitäten Bern und Leiden hat sich Barbara von Rütte mit Migrationsrecht beschäftigt. Nach der Ausbildung zur Anwältin promovierte sie 2020 im Rahmen des Forschungsprojekts nccr-on the move zum Thema der Anerkennung der Staatsangehörigkeit als Menschenrecht an der Universität Bern und war danach als Postdoctoral Research Fellow am Max-Planck-Institut für multireligiöse und multiethnische Gesellschaften in Göttingen (D). Seit 2021 ist sie als Postdoc am Europainstitut der Universität Basel. Sie forscht zum schweizerischen Bürgerrecht und Staatenlosigkeit, zu Fragen rund um Teilhabe, Integration und Diskriminierung und zum schweizerischen und internationalen Migrationsrecht sowie zum internationalen Menschenrechtsschutz.
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«Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren. Es ist mir wichtig, dass dieser Grundsatz auch im Migrationsbereich nicht vergessen geht.»
Simon Wey ist seit 2016 als Arbeitsmarktökonom und seit 2019 als Chefökonom beim Schweizerischen Arbeitgeberverband (SAV) in Zürich tätig. Davor arbeitete er als Industrieökonom bei der Eidgenössischen Wettbewerbskommission und bei der Swisscom AG. Nach einer beruflichen Grundausbildung schloss er das Studium zum Informatik-Ingenieur FH ab. Anschliessend studierte er Volkswirtschaft und promovierte an der Universität Zürich mit Forschungsaufenthalt an der Wharton School der University of Pennsylvania in Philadelphia. Beim SAV engagiert er sich für die Integration von Migrantinnen und Migranten in den Arbeitsmarkt.
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«Ich war seit Beginn meines Lebens von Menschen mit Migrationshintergrund umgeben, habe mit ihnen Fussball gespielt und sie waren meine Kollegen. Ich engagiere mich für die Arbeitsmarktintegration von Migrantinnen und Migranten, weil eine Schweiz ohne sie für mich undenkbar ist und ich davon überzeugt bin, dass dies der einzige Weg ist, sie langfristig und nachhaltig bei uns zu integrieren.»
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Letzte Änderung 01.01.2022